TTS - Tanz & Theater in der Schultüte

Theater und Tanz in der Schultüte

Ein spartenübergreifendes Bildungsprojekt

für Erstklässler der Vigelius - Grundschule in Freiburg-Haslach

Kreativitätsförderung von klein auf: Angeregt durch das kulturelle Förderprogramm „ Kunst-Stück“ der Robert- Bosch Stiftung, welches Kunst und Kreativität nachhaltig in Grundschulen und Kindergärten in Baden -Württemberg verankern will, wurde dieses zweijährige Modellprojekt von Sabine Noll in enger  Zusammenarbeit mit der Schulleitung und einer Leitungsgruppe des Lehrerkollegiums konzipiert und künstlerisch durchgeführt.

a. Ziele des Projektes TTS

Mittels künstlerisch-kreativer Kleinprojekte und Übungen wird eine Atmosphäre geschaffen, in der sich die Lehrkräfte  und Schülerschaft  sowie die Schüler und Schülerinnen  untereinander sinnlich-körperlich sowie ausdrucksstark begegnen können.
Der Übergang vom Kindergarten zum Schulalltag ist für Kinder eine Zeit mit vielen Unwägbarkeiten. Die Strukturen der Schule lassen häufig nur einen scheinbar engen Spielraum von Festlegungen zu. Die Rollenverteilung Lehrer/Schüler, Klassengröße, striktere Zeiteinteilungen, alles ist schon mit vielen anderen Generationen im Haus durchlebt worden und manchmal im Detail nicht wirklich lebendig.
Ein künstlerischer Ansatz sieht hier viel  freier, was alles im Moment da ist, was zu nutzen wäre, um etwas Neues entstehen zu lassen – eine Situation, ein Gefühl anders zu gestalten oder zu bauen. Festgefahrene Strukturen, Vorurteile und überkommene Rollenmuster können so aufgebrochen werden.
Auch die kulturelle Vielfalt und unterschiedlichen  Lebenswirklichkeiten der Kinder können sich spielerisch  vermischen und finden so ihren Ausdruck.
Durch das  Projekt „Theater und Tanz in der Schultüte” soll kulturelles Erleben nachdrücklich in das alltägliche Schulleben Einzug halten und zwar zu einem Zeitpunkt, der alle Beteiligten enorm davon profitieren lässt: in der individuell sensiblen Einfindungsphase der Erstklässler und der ersten strukturellen Entwicklung der Klasse, die fortan vier Jahre zusammen sein wird.
Mittelfristig soll das Lehrerkollegium zu eigenständigen kreativen Prozessen befähigt und kulturelle Projekte im Unterricht fester Bestandteil an der Vigelius-Grundschule werden.

Daneben soll das Bildungsprojekt auch in den Stadtteil eingebunden werden durch theatrale Installationen, die in den Projektwochen entstehen, z.B. von den Kindern aufgenommene, schulbedingte Klingeltöne der Kinder ertönen in Echtzeit in verschiedenen Haslacher Geschäften, Videoaufnahmen unterschiedlicher Schulwege mit kleinen gesprochenen Geschichten werden in der Sparkasse oder Geschichten zu Schulträumen in Wort und Bild in der Bäckerei gezeigt.

b. Planung

Jeweils in den ersten beiden Schulstunden arbeiten die Schülerinnen und Schüler  der drei Anfängerklassen fünf Wochen lang gemeinsam mit ihren Klassenlehrern/Klassenlehrerinnen  und den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern von P.A.K.T e. V. an verschiedenen darstellenden Projekten. Dabei steht mehr die Vielfalt und der Prozess im Vordergrund als das Ergebnis. Tägliches Theater- und Tanztraining mit vielen körperlichen und spielerischen Übungen sind ebenfalls fester Bestandteil des Projekts.
In der letzten Projektwoche wird eine gemeinsame Präsentation im Schulhaus erprobt und abschließend vor Eltern und interessierten Besuchern gezeigt.

Projektphasen:

1. Phase:    alle Erstklässler (24.9.-27.10.2010)
        Vorlauf Installationen  > Evaluation

2. Phase     alle Erst- und Zweitklässler (Erstklässler der 1. Phase)
    (Schulbeginn Sept. 2011 bis Ende Okt. 2011)
    Theatrale Installationen in ersten Klassen   > Evaluation

Projektende:  August 2012



c. Projektbeteiligte ab Schuljahr 2010/11

Kulturpartner P.A.K.T. e. V.

Sabine Noll (bewegungs-art e.V, zeitgenössischer Tanz/Choreografie; Projektleitung)
Ute Wange (Figurentheater Vagabündel)
Stefan Wiemers (Cargo Theater)
Burkhard Wein (freier Schauspieler)

Bildungspartner Vigelius-Grundschule Freiburg :

Gretel Maertins (Schulleitung)
Gabriela Happel (beteiligte Lehrerin, Leitungsgruppe)
Kea Ellee (Klassenlehrerin, Konrektorin)
Christel Pfeffer (Klassenlehrerin)
Frank Helbing (Klassenlehrer)
Katja Witt (beteiligte Lehrerin)
Sabine Hesse- Frieling (beteiligte Lehrerin)
Stefanie Schopp (Schulsozialarbeiterin, Leitungsgruppe)


d. Theatrale Installationen 2011/12

Der neue  Projektbaustein " Theatrale Installationen" wird im Schuljahr 2011/12 im Rahmen des zweijährigen Kooperationsprojektes erstmals für alle beteiligten Schulanfängerklassen eingerichtet und unterstützt den Prozess der nachhaltigen Arbeit innerhalb (Vernetzung der Fachkräfte und Jahrgangsstufen) und außerhalb der Bildungseinrichtung durch  Netzwerkarbeit in den Stadtteil hinein. Der Kulturalltag der Grundschule präsentiert sich in den nachbarlichen,  nichtschulischen Räumen somit auf sehr sinnliche Weise.
Bis zu 4 Installationen können gefertigt werden: Das Betanzen der eigenen Schulwege kann aufgezeichnet und als Videoproduktion in eine Skulptur mit "Fundstücken" vom Schulweg eingearbeitet werden. Der für eine Erzählgeschichte aufgenommene Hörpielsound wird gemeinsam mit gebauten/ gemalten Themen in einem  Blumengeschäft hör- und sichtbar gemacht usw.
Dadurch werden im zweiten Förderjahr die vielen theatralen Impulse/ Ergebnisse, die in der täglichen Arbeit in den Klassen entstehen, aufgenommen und in einer installativen Bearbeitung durch Künstler/ Kunstlehrkräfte der Schule für ältere Schulpatenkinder und beteiligte Kinder in einen tieferen Zusammenhang gestellt. Die Installationen ermöglichen es, die kreativen Prozesse "haltbarer" zu machen, und sie auf ungewöhnliche Weise einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Installationen werden zum Ende der TTS-Projektphase gemeinsam mit den ersten Klassen im Stadtteil Haslach  in Geschäften und öffentlichen Räumen aufgestellt.

Dadurch werden im zweiten Förderjahr die vielen theatralen Impulse/ Ergebnisse, die in der täglichen Arbeit in den Klassen entstehen, aufgenommen und in einer installativen Bearbeitung durch Künstler/ Kunstlehrkräfte der Schule für ältere Schulpatenkinder und beteiligte Kinder in einen tieferen Zusammenhang gestellt. Die Installationen ermöglichen es, die kreativen Prozesse "haltbarer" zu machen, und sie auf ungewöhnliche Weise einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Installationen werden zum Ende der TTS-Projektphase gemeinsam mit den ersten Klassen im Stadtteil Haslach  in Geschäften und öffentlichen Räumen aufgestellt.


e. Förderung

Das auf zwei Jahre in zwei Phasen angelegte Projekt wird im Rahmen des Programms „Kunst-Stück“ von der Robert-Bosch-Stiftung  (www. bosch-stiftung.de ) als Modellprojekt gefördert mit dem Ziel, Kreativität im pädagogischen Alltag und ästhetische Bildung in Grundschulen und Kindergärten zu verankern.

Zwei begleitende Fortbildungsseminare pro Jahr an der Akademie Schloss Rotenfels bieten den beteiligten Pädagogen und Künstlern die Gelegenheit zur Netzwerkbildung und zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch.

Als Mentoreneinrichtung für die Projektbeteiligten „Theater und Tanz in der Schultüte“ fungiert die Anne Frank Schule in Betzenhausen.


Weitere Förderung:
Landesverband Freier Theater Baden-Württemberg (LAFT)
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Wilhelm-Oberle Stiftung Freiburg
Kulturamt Freiburg